
Seit 2008/09 gibt es mit der 3. Liga in Deutschland eine dritte, eingleisige Spieklasse, die zwar anders als die der Deutschen Fußball-Liga (DFL) zugehörigen Bundesligen unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) steht, aber dennoch eine Profi-Liga ist – und in der nicht nur ausschließlich unter professionellen Bedingungen gearbeitet, sondern auch dementsprechend bezahlt wird.
Weil es zwischen den insgesamt 20 Drittligisten größere Unterschiede gibt, fällt eine konkrete Angabe zwar schwer, doch in etwa wird das Grundgehalt eines Drittliga-Profis auf rund 10.000 Euro pro Monat geschätzt, freilich mit möglichen, deutlichen Abweichungen in beide Richtungen. Hochgerechnet auf einen Kader von 20 bis 25 Spielern ist damit klar, dass auch die Klubs der 3. Liga einen enormen Kostenapparat zu stemmen haben, was längst nicht ohne Weiteres möglich ist, wie die eine oder andere Insolvenz in den vergangenen Jahren leider schonungslos vor Augen geführt hat.
Aber dennoch ist es nicht unmöglich, auch in der 3. Liga vernünftig zu wirtschaften und in den schwarzen Zahlen zu bleiben. Denn die Drittliga-Klubs haben durchaus auch ihre Einnahmequellen, um den Spielbetrieb zu finanzieren. Welche das im Wesentlichen sind, erklären wir im Folgenden.
Rund 26 Millionen Euro erhalten die Vereine der 3. Liga aktuell pro Saison für die TV-Rechte an ihren Spielen. Weil die Zweitvertretungen von Erst- und Zweitligisten – aktuell Borussia Dortmund II, VfB Stuttgart II und Hannover 96 II – daran nicht partizipieren, verteilt sich der Betrag auf 17 Vereine, die 2024/25 so 1,387 Millionen Euro aus dem TV-Topf erhalten. Anders als in der Bundesliga und der 2. Liga werden die TV-Gelder gleichmäßig verteilt, worauf die oft vorhandene Ausgeglichenheit der Spielklasse zu einem nicht ganz unwesentlichen Teil zurückzuführen ist.
Die Unterschiede zur 2. Bundesliga indes sind gewaltig. Selbst Preußen Münster und der SSV Ulm erhalten als Schlusslichter im Zweitliga-Ranking knapp acht Millionen Euro und damit fast das sechsfache jedes Drittligisten. Gerade ambitionierte Klubs aus Liga drei haben deshalb weiteren Finanzierungsbedarf, um die Lücke nach oben schließen zu können.
Eine wichtige Säule ist für die Drittligisten das Ticketing, wobei die Schere anders als bei den TV-Geldern weit auseinander geht. Die zweiten Mannschaften wieder außen vor gelassen, bilden der SC Verl, Viktoria Köln, der SV Wehen Wiesbaden und der SV Sandhausen den hinteren Bereich der Zuschauertabelle mit Zahlen im eher niedrigen vierstelligen Bereich. Während bei diesen Klubs die Zuschauereinnahmen nicht die ganz große Rolle spielen, sieht es bei großen Traditionsvereinen wie allen voran Dynamo Dresden, aber auch Hansa Rostock, Alemannia Aachen oder Arminia Bielefeld mit einem Zuschauerschnitt von (teils deutlich) mehr als 20.000 ganz anders aus.
In engem Zusammenhang stehen die Zuschauerzahlen, die ein Stück weit auch das Interesse an einem Klub wiedergeben, mit Einnahmen im Bereich Merchandising. Aus dem Verkauf von Fanartikeln, insbesondere natürlich der jährlich neuen Trikotkollektion, generieren wiederum die populären Vereine durchaus stattliche Summen. In Verl, bei der SpVgg Unterhaching oder auch beim FC Ingolstadt ist diese Quelle dagegen eher zu vernachlässigen
Ohne Sponsoren wäre kaum ein Drittligist dazu in der Lage, den Betrieb aufrechtzuerhalten, wobei einige Vereine schon arg am Tropf eines Gönners hängen und ein sportlicher Aufschwung ohne regelmäßig fließende Gelder von außen kaum möglich wäre. Der SV Wehen Wiesbaden, der FC Ingolstadt und vor dem Tod von Investor Franz-Josef Wernze auch Viktoria Köln sind Vereine, die maßgeblich von externen Geldgebern abhängig sind bzw. waren.
Und bei aller Romantik würde auch ein 1. FC Heidenheim, dessen natürliches Habitat eher die 3. Liga wäre, heute kaum erstklassig spielen, wäre die Ostalb-Region nicht mit einer Vielzahl an kleineren und größeren Unternehmen gesegnet, die nicht unbedingt ohne Gegenleistung Geld zuschießen, aber eben durch die Buchung von teuren Logen oder Business-Seats unterstützend wirken.
Die 3. Liga bietet sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten für junge Spieler, die dann eine oder auch zwei Klassen nach oben springen. Bei kluger Vertragsgestaltung erhält ein Drittligist im Gegenzug normalerweise eine ordentliche Ablöse, die alleine den Etat der folgenden Saison oder sogar noch mehr decken können. Exemplarisch dafür steht die SpVgg Unterhaching, die in den vergangenen Jahren für Akteure wie Karim Adeyemi, Nico Mantl oder zuletzt Maurice Krattenmacher jeweils Millionensummen kassiert hat.
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