Hertha BSC: Markus Gisdol als Retter in der Hinterhand?

Anstatt im Abstiegskampf einen Big-Point zu landen, hat Hertha BSC das Kellerduell am Samstag bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 1:3 verloren und ist damit auf den Relegationsplatz abgerutscht. Die Niederlage an sich war schon eine Enttäuschung, noch mehr aber das Auftreten der Berliner, denen in dieser Form der Sturz in die Zweitklassigkeit droht.

„Man kann Spiele verlieren, aber definitiv nicht so. So aufzutreten, das ist Zeitverschwendung“, fand Trainer Sandro Schwarz gegenüber dem „kicker“ am Tag nach der Pleite klare Worte. Der 44 Jahre alte Fußball-Lehrer ist nun besonders gefordert, wieder mehr Schärfe in sein Team zu bringen und hat dazu in der Länderspielpause die Gelegenheit. Denn aktuell deutet nichts darauf hin, dass Hertha BSC die letzte längere Unterbrechung der Saison nutzen wird, um auf dem Trainerposten einen neuen Impuls zu setzen.

Allerdings blickt der neue Investor 777 Partners sehr genau auf die Entwicklung und wird nicht mit der Empfehlung, Schwarz zu entlassen zögern, sollte sich nicht schleunigst eine positive Entwicklung einstellen. Dass es nach der Länderspielpause zum SC Freiburg und danach gegen RB Leipzig geht, macht die Aufgabe für Schwarz nicht unbedingt einfacher – auch angesichts dessen, dass in Berlin bereits erste Namen von potentiellen Nachfolgern kursieren.

Gisdol schon mehrfach als Retter erfolgreich

Gehandelt wird insbesondere Markus Gisdol, der freilich vergangene Woche auch in Hoffenheim im Gespräch war und dort ohne den Sieg gegen die Hertha möglicherweise installiert worden wäre. „Bild“ berichtet zwar von Mutmaßungen in der Branche, dass Gisdol der Plan B für den Fall einer Trennung von Schwarz wäre, doch eine Kontaktaufnahme soll es zum 53 Jahre alten Fußball-Lehrer bisher nicht gegeben haben.

Gedanken an Gisdol wären indes definitiv nachvollziehbar, hat dieser doch in Hoffenheim, beim Hamburger SV und beim 1. FC Köln doch schon mehrere Klubs in schwieriger Lage übernommen und am Ende doch noch zum Klassenerhalt geführt. Zunächst allerdings erhält Schwarz die Chance, den Karren aus dem Dreck zu ziehen – was aber möglichst zeitnah funktionieren sollte.