Glücksspielexperte
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Lootboxen stehen seit geraumer Zeit in der Kritik, da eine erhöhte Suchtgefahr für Minderjährige besteht. In Bremen haben Politiker nun einen Antrag gestellt, der ein bundesweites Verbot von Lootboxen zur Folgen haben könnte. Im Landtag hat der Antrag bereits die Mehrheit erreicht. Wird der Antrag auch auf Bundesebene durchgehen?
In Bremen haben sich nun die Parteien SPD, Grüne und Linke zusammengeschlossen, um einen Antrag für ein bundesweites Verbot von Lootboxen auf den Weg zu bringen. Obwohl die Opposition bestehend aus CDU, FDP und Bündnis Deutschland gegen den Vorschlag gestimmt hat, hat der Antrag der Regierungsparteien die nötige Mehrheit erhalten. Im nächsten Schritt wird das Thema auf Bundesebene erörtert.
Ihren Antrag begründeten die Parteien mit den Worten, „dass die Hemmschwelle bei Kindern und Jugendlichen gesenkt wird und sie so subtil an Glücksspiele herangeführt werden.“ Tatsächlich belassen die Politiker es nicht bei ihrer Forderung, Lootboxen zu verbieten, auch Glücksrad- oder Spielautomatenwalzen-ähnliche Funktionen sollen verboten werden, falls dadurch Belohnungen erkauft werden können. Weiterhin wird „der Verkauf und Erwerb von virtuellen Währungen innerhalb von Computer- oder Videospielen, die ausschließlich zum Erwerb zusätzlicher Spielinhalte konzipiert sind und nicht in eine reale Währung umgetauscht werden können“ verurteilt. Selbst das Streamen von Spielen, wenn währenddessen Lootboxen geöffnet werden, steht auf der Abschussliste der Bremer Regierung.
Eine Neuregelung von Lootboxen könnte sinnvoll sein, aber sollten die Beutekisten deshalb gleich ganz verboten werden?
Bereits im Oktober 2023 entwarf WestLotto einen Gesetzesentwurf zur Regelung von Lootboxen in Videospielen. Demzufolge sollte ein neuer Paragraph im Jugendschutzgesetzt geschaffen werden, in dem unter anderem ein Einzahlungslimit, eine Suchtpräventionshotline, eine klare Kennzeichnung der Spiele oder das Anlegen eines persönlichen Kontos verankert werden sollten.
Als Vorbild für die Neureglung rund um die Lootboxen gilt Australien. Ab September 2024 greift in Australien eine neue Reform, die Lootboxen eine Altersbeschränkung ab 15 bzw. 18 Jahren auferlegt. Dadurch sollen Jugendliche vor den Gefahren der Lootboxen geschützt werden.
Was sind Lootboxen? Lootboxen sind virtuelle Beutekisten in Computer- bzw. Videospielen, die innerhalb des Spiels mit echtem Geld erworben werden können. In diesen Kisten befinden sich virtuelle Gegenstände, Belohnungen oder Boni, die Spielern Vorteile einbringen können.
Da vorher nicht bekannt ist, was sich in den Kisten befindet, werden oft Rufe laut, Lootboxen als Glücksspiel zu klassifizieren. Der Verband der deutschen Games-Branche spricht sich klar gegen diese Forderungen aus. Da Mittlerweile oft angegeben wird, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, einen virtuellen Gegenstand aus einer Beutekiste zu erhalten, sind die Lootboxen deren Meinung nach vergleichbar mit Panini-Sammelbildern, Sammelkarten oder Überraschungseiern.
Ob der Vorstoß aus Bremen Erfolg haben wird, ist unklar. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich die Entscheidungsfindung über Monate hinziehen wird. Denn bereits 2017 wurde der Vorschlag verhandelt, ob Lootboxen in Deutschland als Glücksspiel eingestuft werden sollten. Damals scheiterte der Vorschlag auf Bundesebene.
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