
Immer mehr Online Casino Betreiber und Online Wettanbieter werden vor Gericht gezogen und verklagt. Nun hat es einen der bekanntesten Sportwettenanbieter überhaupt getroffen. Kein geringerer als Betano, der diesjährige Sponsor der EM 2024, muss sich vor dem Bundesgerichtshof (BGH) wegen illegaler Online-Sportwetten verantworten. Dabei bezieht sich ein Mann, der seine Verluste in Höhe von rund 12.000 € zurückfordert, auf den Zeitraum 2018, als Betano noch nicht unter einer deutschen Lizenz agierte.
2018 verlor der Kläger rund 12.000 Euro bei Online Sportwetten bei Betano. Zu diesem Zeitpunkt war der heutige GGL lizenzierte Wettanbieter noch nicht im Besitz einer deutschen Lizenz der GGL. Im Klartext bedeutet das, dass der österreichische Anbieter damals keine Sportwetten in Deutschland hätte anbieten dürfen. In erster Instanz vor dem Oberlandesgericht Dresden gewann der Kläger bereits. Da Betano Einspruch einlegte, geht der Fall nun vor den BGH.
Der Bundesgerichtshof hat nun einen wegweisenden Beschluss gefasst, der möglicherweise auch Auswirkungen auf Betano hat, den ersten Wettanbieter, der als Sponsor einer Fußball EM fungiert. Hintergrund ist die rechtliche Unsicherheit bezüglich Sportwetten vor 2021 in Deutschland. Der Beschluss stärkt die Position der Kläger, die argumentieren, dass fehlende deutsche Lizenzen die Wetten unzulässig machten und daher die Verluste erstattet werden müssen. Diese Entwicklung könnte auch andere Gerichte beeinflussen und die Vergleichsbereitschaft der Wettanbieter erhöhen.
Für den EM-Sponsor Betano kommt der Beschluss zur Unzeit, da er nun mit einer Klagewelle konfrontiert werden könnte. Die Zusammenarbeit zwischen Betano und der UEFA wirft Fragen auf bezüglich des Umgangs mit potenziell illegalen Aktivitäten und Präventionsmaßnahmen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Spieler, die tatsächlich Gewinne erzielt haben, keine Rückforderungen befürchten müssen.
Dass die Verträge vor 2021 zwischen dem Spieler und dem Anbieter als nichtig angesehen werden können, was dem Spieler einen Rückzahlungsanspruch einräumen würde, ist bislang jedoch nur ein Hinweis des Gerichts und noch kein endgültiges Urteil. Der Gerichtstermin ist für den 2. Mai anberaumt. Ein Urteil könnte erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Online-Sportwettenlandschaft haben.
Rechtsanwalt Thomas Schopf, der den Kläger in den Vorinstanzen vertrat, warnt eindringlich vor den Konsequenzen:
„Aus der bereits seit zwei Jahren anschwellenden Klagewelle gegen solche Anbieter wird durch die Entscheidung des BGH ein regelrechter Tsunami über die ganze Sportwetten-Branche hereinbrechen.“
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