Wesentliche Punkte
- Waldhof Mannheim steht nach vier Spieltagen mit nur einem Punkt am Tabellenende.
- Nach der Länderspielpause wartet bei Hansa Rostock schon ein Schlüsselspiel.
Nach einer ordentlichen Rückrunde mit immerhin 26 Punkten aus 19 Spielen und dem dadurch noch geschafften Klassenerhalt hat sich der SV Waldhof Mannheim für die neue Spielzeit deutlich mehr vorgenommen. Gleich 13 neue Spieler stießen neu zum Kader von Trainer Marco Antwerpen, der seiner erfolgreichen Rettermission im Frühjahr mit einigen namhaften Verstärkungen nun den nächsten Entwicklungsschritt folgen lassen sollte.
Auch wenn es nicht offen ausgesprochen wurde, ging der Blick in der Quadratestadt im Sommer durchaus weiter nach oben, doch nach den ersten vier Spieltagen ist zu befürchten, dass erst einmal wieder der Fokus auf den Klassenerhalt gelegt werden muss. Beim FC Ingolstadt und gegen Viktoria Köln starteten die Buwe mit zwei 1:2-Niederlagen und unterlagen nach einem zwischenzeitlichen 1:1 beim SC Verl am vergangenen Wochenende im Südwestduell auch dem 1. FC Saarbrücken mit 0:1.
Auf der Suche nach einer funktionierenden Mannschaft
Die knappen Ergebnisse lassen zwar die Vermutung zu, dass nicht viel fehlt und doch liegt bei näherer Betrachtung aktuell beim Waldhof einiges im Argen. Trainer Antwerpen ist weit davon entfernt, eine funktionierende Mannschaft gefunden zu haben. Vielmehr fanden sich zuletzt vermeintliche Stützen wie Marcel Seegert, Martin Kobylanski und Terrence Boyd, die in der zurückliegenden Saison noch eine wesentliche Rolle spielten, nur auf der Bank wieder.
Der vom FC Schalke 04 nachverpflichtete Henning Matriciani rückte dafür nach wenigen Trainingseinheiten mit den neuen Kollegen direkt in die Anfangsformation, war allerdings gegen Saarbrücken alles andere als der erhoffte Stabilisator, während Kelvin Arase an den ersten vier Spieltagen zunächst vom linken auf den rechten Flügel und dann ins für den gelernten Außenbahnspieler ungewohnte Zentrum versetzt wurde.
Kurz vor Transferschluss kam nun auf Leihbasis mit Manuel Braun vom VfL Wolfsburg noch ein 19-jähriger Linksverteidiger, der zwar fraglos über Talent verfügt, in der aktuellen Situation aber mutmaßlich keine Soforthilfe darstellen wird.
Landespokal als Vorbereitung auf Rostock
Antwerpen, der sich nach der Pleite gegen Saarbrücken einerseits selbst in die Verantwortung nahm, andererseits aber offen auch fehlende taktische Disziplin einiger Spieler kritisierte, muss nun schnell die richtigen Entscheidungen treffen und macht in diesem Zusammenhang auch Druck auf die Mannschaft: „Es geht um Eigenmotivation. Da muss sich jeder Spieler die Frage stellen, ob das das Maximum gewesen ist“, ließ der 52-Jährige nach der Pleite gegen Saarbrücken auch durchblicken, mit der Einstellung nicht zufrieden gewesen zu sein.
Dementsprechend dürften die Waldhof-Profis wie schon nach der Heimpleite gegen Köln am zweiten Spieltag auch während der Länderspielpause auf dem Trainingsplatz wieder intensiv gefordert werden. Ungeachtet dessen soll am Freitag beim VfR Gommersdorf natürlich das Viertelfinale im Landespokal erfolgreich gestaltet werden.
Die Partie beim Landesligisten gilt einerseits als Pflichtaufgabe und dient andererseits auch zur Vorbereitung auf das anstehende Schlüsselspiel beim ebenfalls in den Startlöchern hängen gebliebenen FC Hansa Rostock. Geht es auch beim gleichermaßen noch sieglosen Tabellenvorletzten schief, dürfte Trainer Antwerpen noch mehr als ohnehin schon in den Fokus rücken – wobei der Coach dank des Klassenerhalts im Mai bei der Führung um Präsident Bernd Beetz nach wie vor volle Rückendeckung genießt.
