
Obwohl noch im einen oder anderen Land Neuverpflichtungen generell möglich sind und vertragslose Spieler von allen Vereinen auch nach dem offiziellen Transferschluss engagiert werden dürfen, wird es weder in den Transfernews Deutschland noch auf internationaler Ebene in den kommenden Wochen die ganz großen Schlagzeilen geben. Vielmehr ist kurz vor Beginn der internationalen Wettbewerbe, allen voran natürlich der Champions League, der Zeitpunkt gekommen, um auf den Transfersommer 2021 zurückzublicken und über die schon thematisierten Bundesliga Transfers hinaus auf die spektakulärsten Wechsel der zurückliegenden Monate zu schauen.
Und obwohl viele Vereine enorm mit den Folgen der nach wie vor nicht überwundenen Pandemie, die vor allem in Form vielerorts nur teilweise gefüllter Stadien unverändert für Einbußen sorgt, zu kämpfen haben, sind einige spektakuläre Wechsel über die Bühne gegangen, die selbst Transfer Insider nicht unbedingt auf dem Zettel hatten. Wir haben uns nachfolgend für die aus unserer Sicht fünf aufsehenerregendsten Transfers entschieden, was gar nicht so einfach war. Denn beispielsweise den Wechsel von Jadon Sancho von Borussia Dortmund zu Manchester United, die Last-Minute-Rückkehr von Antoine Griezmann vom FC Barcelona zu Atletico Madrid oder die ablösefreien Wechsel von Memphis Depay nach Barcelona sowie von Gianluigi Donnarumma vom AC Mailand bzw. von Sergio Ramos zu Real Madrid zu Paris St. Germain bleiben dabei außen vor.
Lionel Messi: In den Schatten gestellt wurden sämtliche andere Wechsel fraglos dadurch, dass Lionel Messi nach 21 Jahren den FC Barcelona den Rücken gekehrt hat anstatt wie vielfach erwartet seine große Karriere eines Tages auch beim katalanischen Großklub zu beenden. Doch letztlich fehlten Barca trotz aussichtsreicher Gespräche und einer dem Vernehmen nach bereits erzielten Einigung mit Messi und seinen Beratern die finanziellen Mittel, um den mittlerweile 34 Jahre alten Argentinier weiter an sich zu binden, sodass der ablösefreie Abgang zwangsläufig war. Messi erklärte auf einer Pressekonferenz unter Tränen seinen Abschied, um nur wenige Tage später ausgestattet mit einem hochdotierten Zweijahresvertrag von Paris St. Germain vorgestellt zu werden.
Dort trifft der sechsfache Weltfußballer wieder auf seinen in gemeinsamen Barca-Tagen zum engen Freund gewordenen Neymar sowie auf Kylian Mbappé, dessen lange im Raum stehender Wechsel zu Real Madrid nicht zustande gekommen ist. Das Trio alleine verspricht beste Unterhaltung und eine kaum zu bremsende Offensivwucht, wobei es die Aufgabe von Trainer Maurico Pochettino sein wird, im Paris Star-Ensemble die richtige Balance aus Angriff und Verteidigung zu finden. Dass mit Donnarumma und Ramos sowie den Außenverteidigern Achraf Hakimi und Nuno Mendes die hinteren Reihen ebenso gestärkt wurden wie mit Giorgiono Wijnaldum das Mittelfeld macht PSG in den Augen vieler Beobachter zum Favoriten auf den Gewinn der Champions League, der in Paris sicherlich auch das über allen anderen Titeln stehende Ziel bedeutet.
Cristiano Ronaldo: Jahrelang haben Messi und Cristiano Ronaldo den europäischen Fußball als Gesichter des FC Barcelona und von Real Madrid dominiert. Nun sind beide nicht mehr in Spanien aktiv, wobei Ronaldo die Königlichen bereits vor drei Jahren in Richtung Juventus Turin verlassen hatte. Nachdem es mit der Alten Dame nicht gelungen ist, wie erhofft die Champions League zu gewinnen und die Aussichten in der Königsklasse aufgrund der aufrüstenden Konkurrenz nicht besser geworden sind, drängte Ronaldo dem Vernehmen nach wochenlang auf einen Wechsel, der dann kurz vor Transferschluss über die Bühne gegangen ist.
Als der 36-Jährige Turin per Flugzeug mit dem Ziel England verlassen hatte, gingen viele Experten noch davon aus, Ronaldo würde bei Manchester City anheuern, das nach der geplatzten Verpflichtung von Harry Kane auf der Suche nach einem Torgaranten war. Und Ronaldo befand sich offenkundig auch in aussichtsreichen Gesprächen mit den Skyblues, ehe sich mit Sir Alex Ferguson sein alter Förderer und Trainer einschaltete und den Routinier von einer Rückkehr zu Manchester United überzeugte. Ronaldo unterschrieb schließlich für zwei Jahre bei den Red Devils, die je bis zu 23 Millionen Euro Ablöse nach Turin überweisen. Weil Edinson Cavani dazu bereit war, die Nummer 7 abzugeben, wird der fünffache Weltfußballer auch bei Man United ins altbekannte Trikot schlüpfen und auch optisch passend zum Label CR7 auflaufen.
Romelu Lukaku: 47 Tore und zwölf Vorlagen verbuchte Romelu Lukaku in seinen 72 Einsätzen in der Serie A für Inter Mailand, womit der belgische Angreifer die von den Nerazzurri 2019 an Manchester United überwiesene Ablöse in Höhe von rund 75 Millionen Euro mehr als rechtfertigte. Vor allem natürlich deshalb, weil Inter auch dank Lukakus Toren erstmals seit 2010 wieder italienischer Meister wurde. Allerdings sollten nach dem Scudetto schnell dunkle Wolken über Mailand aufziehen, denn der chinesische Klubbesitzer Suning war nicht mehr willens und offenkundig auch nicht mehr dazu in der Lage, die hohen Investitionen der Vorjahre aufrechtzuerhalten.
Nach Erfolgstrainer Antonio Conte und dem von PSG abgeworbenen Hakimi entschied sich deshalb auch Lukaku für einen Abschied aus Mailand und folgte dem erneuten Lockruf des FC Chelsea, der von Inter für satte 115 Millionen Euro Ablöse den Zuschlag erhielt. Im Sommer 2011 hatten die Blues für Lukaku noch 15 Millionen Euro an den RSC Anderlecht bezahlt, in der Folge aber kaum Verwendung für den mehrfach verliehenen Lukaku, dem erst beim FC Everton und bei Man United der Durchbruch gelingen sollte. Mit nun 28 Jahren nimmt Lukaku an der Stamford Bridge einen neuen Anlauf und veredelt die ohnehin schon prominent besetzte Offensive des Champions-League-Gewinners, der damit endgültig zu einem ernsthaften Kandidaten nicht nur für die Titelverteidigung in der Königsklasse, sondern auch die die englische Meisterschaft avanciert ist.
Jack Grealish: die höchste Ablöse im Transfersommer 2021 wurde indes für keinen der etablierten Superstars Messi, Ronaldo oder Lukaku bezahlt, sondern für Jack Grealish, der bei der Europameisterschaft 2021 eine breitere Öffentlichkeit als Top-Joker der englischen Nationalmannschaft auf sich aufmerksam machte. Wer schon zuvor regelmäßig die englische Premier League verfolgt hat, dürfte allerdings schon länger um die Qualitäten des 25-Jährigen wissen, der sich nach insgesamt sieben Jahren und schon in den letzten Jahren vielen Spekulationen nun doch dazu entschieden hat, Aston Villa zu verlassen.
Umgerechnet 117,5 Millionen Euro Ablöse überweist Manchester City für den Kreativgeist nach Birmingham und besitzt nun im offensiven Mittelfeld eine hochkarätige Alternative mehr. Grealish, der auch zentral und rechts eingesetzt werden kann, kommt am liebsten über den linken Flügel und zieht von dort gerne nach innen, um mit seinem starken rechten Fuß zum Abschluss zu kommen. Der mittlerweile 14-fache A-Nationalspieler Englands, der in der Jugend noch für Irland spielte, vereint dabei eine technische Extraklasse mit einem herausragenden Dribbling und einem hohen Maß an Spielwitz. Ausgestattet mit derlei Fähigkeiten hat Grealish das Zeug dazu, einem schon zuvor überragend besetzten Kader das gewisse Extra zu verleihen und seinen Teil dazu beizutragen, dass Man City endlich der große Wurf in Form des Champions-League-Titels gelingt.
David Alaba: Monatelang füllte der Poker zwischen dem FC Bayern München und David Alaba um eine Verlängerung des am 30. Juni 2021 letztlich ausgelaufenen Vertrages die Schlagzeilen, ehe der deutsche Rekordmeister mit einer klaren Haltung deutlich machte, den in den Augen nicht weniger Beobachter überzogenen Gehaltsforderungen des österreichischen Nationalspielers nicht in voller Höhe nachkommen zu wollen. Früh zeichnete sich dann ab, dass es Alaba nach Spanien ziehen würde, wobei zunächst auch der FC Barcelona als Option galt. Das Rennen machte aber Real Madrid, das zwar keine Ablöse nach München überweisen musste, sich das Gesamtpaket mit dem Gehalt für einen Fünfjahresvertrag und einem sicherlich stattlichen Signing Fee aber einen deutlich im dreistelligen Bereich liegenden Millionenbetrag kosten lassen soll.
In Madrid tritt Alaba in der Innenverteidigung in die Fußstapfen des langjährigen Kapitäns Sergio Ramos, der sich seinerseits mit den Verantwortlichen um Präsident Florentino Perez nicht auf ein neues Vertragswerk einigen konnte und bei Paris St. Germain anders als in Madrid den gewünschten Zweijahresvertrag erhalten hat. Dass Alaba mit 29 Jahren deutlich jünger ist als Ramos (35) macht den Wechsel im Abwehrzentrum aus sportlicher Sicht zwar klar nachvollziehbar, doch ob sich der damit verbundene finanzielle Aufwand auszahlt, bleibt abzuwarten – was gleichermaßen auch für die übrigen Top-Transfers gilt.
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