
Den Berliner FC Dynamo einmal ausgeklammert, der zwischen 1978 und 1988 zehn Mal in Folge Meister der DDR war, dabei aber auch mehrfach von – vorsichtig ausgedrückt – strittigen Schiedsrichterentscheidungen profitierte, hat es im deutschen Fußball lange kein Verein geschafft, mehr als drei Mal hintereinander Meister zu werden. Bis der FC Bayern München am Ende der Saison 2015/16 den vierten Titel am Stück einheimste und diese Serie mittlerweile sogar auf neun Meisterschaften hintereinander ausgebaut hat.
Dieser Erfolgslauf ist aktuell sicherlich die einprägsamste Serie in der Bundesliga, die aber wahrlich nicht arm an Rekorden ist, egal ob positiver oder negativer Art. Wir blicken nachfolgend auf einige besondere Serien, die momentan ihren Platz in den Geschichtsbüchern sicher haben, aber auch nie davor gefeit sind, womöglich bald der Vergangenheit anzugehören. Der nur scheinbar ewige Torrekord von Gerd Müller, dessen 40 Tore in der Saison 2021/22 von Robert Lewandowski am Ende der vergangenen Spielzeit um einen Treffer überboten wurde, fällt zwar nicht in die Kategorie Serien, lässt in diesem Zusammenhang aber dennoch grüßen.
Natürlich ist es der FC Bayern München, der die längste Siegesserie in der Bundesliga-Geschichte hingelegt hat. Mit dem gerade erst wenige Monate im Amt befindlichen Trainer Pep Guardiola landete der deutsche Rekordmeister vom 19. Oktober 2013 bis zum 25. März 2014 satte 19 Siege in Serie. Schon zuvor begonnen hat am 3. November 2012 noch unter Guardiola-Vorgänger Jupp Heynckes, der sich mit dem Triple-Gewinn verabschiedete, eine Serie von stattlichen 53 Ligaspielen in Folge ohne jede Niederlage. Dass der FC Bayern auch 2013/14 Meister wurde, bedarf eigentlich keiner gesonderten Erwähnung.
Im Gegensatz dazu verlor der 1. FC Nürnberg vom 24. März 1984 bis zum 10. August 1985 elf Bundesliga-Spiele hintereinander. Dazwischen freilich spielte der Club ein Jahr in der 2. Bundesliga und schaffte den direkten Wiederaufstieg. Die längste Durststrecke geht, wie sollte es auch anders sein, natürlich auf das Konto von Tasmania Berlin. In ihrem einzigen Bundesliga-Jahr blieben die Tasmanen vom 21. August 1965 bis zum 14. Mai 1966 ohne Sieg, insgesamt 31 Spiele lang.
In Sachen Unentschieden liegt unterdessen der SV Waldhof Mannheim vorne, der vom 9. März bis zum 19. April 1985 gleich acht Mal in Folge die Punkte teilte. Aufgrund der damals noch gültigen Zwei-Punkte-Regelung waren die Kurpfälzer mit dieser Serie durchaus gut unterwegs. Ab Einführung der Drei-Punkte-Regelung zur Spielzeit 1995/96 dagegen haben Remis an Wert verloren. Kein Zufall war es, dass der 1. FC Kaiserslautern gleich am Ende der ersten Saison mit der Drei-Punkte-Regel auch deshalb absteigen musste, weil die Roten Teufel 18 Mal nicht über ein Unentschieden hinausgekommen sind. Jene 18 Remis sind innerhalb einer Saison bis heute der Spitzenwert, zusammen mit dem 1. FC Köln in der Saison 1991/92, die wegen der Eingliederung der Ost-Mannschaften aber mit 20 Mannschaften und somit mit 38 statt 34 Spieltagen ausgetragen wurde. Der 1. FC Köln hält überdies noch einen weiteren Unentschieden-Rekord, auch wenn es sich dabei nicht um eine Serie handelt. In der Saison 2014/15 hielten die gerade ins Oberhaus zurückgekehrten Geißböcke vor allem dank einer von Trainer Peter Stöger gut organisierten Defensive die Klasse und verbuchten gleich neun torlose Unentschieden. Vergnügungssteuer pflichtig waren die Kölner Auftritte in jener Spielzeit somit in aller Regel nicht.
Ganz im Gegensatz zum SV Waldhof, zum FCK und zum 1. FC Köln hieß es bei Eintracht Frankfurt vom 12. Mai 1979 bis zum 26. April 1980 34 Spiele lang hopp oder top. Länger als die SGE blieb kein Bundesligist davor und danach ohne Unentschieden.
Der FC Bayern München ist wenig überraschend der Verein, der sehr viele positive Rekorde auf sich vereint. So fuhren die Münchner zwischen dem 27. November 1971 und dem 26. Mai 1973 auch die meisten Heimsiege in Folge ein, 26 an der Zahl. Dieser Lauf ist Bestandteil einer noch imposanteren Heimserie, blieb der Rekordmeister doch vom 11. April 1970 bis zum 14. September 1974 in sage und schreibe 73 Heimspielen in Folge ungeschlagen.
Beide Serien dieser Art hält der FC Bayern indes auch in der Fremde, aufgestellt allerdings rund 40 Jahre später. Vom 21. April 2012 bis zum 25. März 2014 blieben die Münchner in 33 aufeinanderfolgenden Auswärtsspielen ohne Niederlage. Und vom 2. November 2013 bis zum 25. März 2014 gingen die Bayern auswärts sogar zehn Mal am Stück als Sieger vom Platz.
Umgekehrt wartet die SpVgg Greuther Fürth (Stand: 07.10.2021) auch nach 20 Bundesliga-Heimspielen noch auf einen Sieg. Die Franken blieben in ihrem Premieren-Jahr im Oberhaus 2012/13 komplett ohne Dreier und sind nun auch nur mit einem Zähler aus den ersten drei Partien am heimischen Ronhof ins neue Spieljahr gestartet. Dazwischen freilich lagen acht lange Jahre in der 2. Bundesliga. Die meisten Heimniederlagen in Serie, acht an der Zahl, unterliefen unterdessen Tasmania Berlin vom 28. August bis zum 31. Dezember 1965 sowie dem FC Hansa Rostock vom 14. August bis zum 27. November 2004.
Auswärts kassierte der 1. FC Nürnberg vom 30. Oktober 1982 bis zum 19. Mai 1984 kaum zu glaubende 29 Spiele am Stück. Sieglos in der Fremde blieb derweil der Karlsruher SC vom 13. März 1976 bis zum 21. Februar 1981 sogar in 35 Spielen in Serie, wobei diese aber durch einen Ab- und einen Wiederaufstieg unterbrochen wurde.
Einen Rekord von Gerd Müller hat Robert Lewandowski im Mai 2021 überboten, einen weiteren dagegen knapp verpasst. Am 6. Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison ging der Pole beim 3:1-Sieg seines FC Bayern bei der SpVgg Greuther Fürth leer aus und traf somit nicht im 16. Bundesliga-Spiel hintereinander. Genau das aber ist Müller als bislang einzigem Spieler vom 27. September 1969 bis zum 3. März 1970 gelungen.
Der FC Bayern erzielte unterdessen zwischen dem 21. April 2012 und dem 29. März 2014 in 65 Bundesliga-Spielen in Folge mindestens ein Tor und hält damit einen weiteren Rekord. Im Gegensatz dazu blieb der 1. FC Köln vom 1. Dezember 2001 bis zum 23. Februar 2002 sagenhafte zehn Spiele in Folge, exakt 1.033 Minuten, ohne eigenes Tor, ehe mit Thomas Cichon just ein für seine rustikale Spielweise bekannter Abwehrspieler den Fluch beendete.
Ganz anders als der 1. FC Köln hielten der VfB Stuttgart und allen voran Torwart Timo Hildebrand den Laden vom 24. Mai bis zum 4. Oktober 2003 neun Spiele hintereinander und exakt 884 Minuten lang dicht. Sogar 911 Minuten lang und ebenfalls in neun Spielen hintereinander ließ Rein van Duijnhoven im Tor des VfL Bochum vom 4. Oktober 2003 bis zum 14. März 2004 keinen Gegentreffer zu, allerdings nur in Heimspielen. Auswärts halten die Bayern-Torhüter Manuel Neuer und Tom Starke den Rekord ohne Gegentor von sechs Spielen bzw. 671 Minuten, aufgestellt vom 28. November 2012 bis zum 3. März 2013.
16 Bundesliga-Spiele in Folge zu treffen wie einst Gerd Müller hat Robert Lewandowski (noch) nicht geschafft, aber neben der 40-Tore-Marke auch schon einen anderen Müller-Rekord geknackt. An den ersten elf Spieltagen der Bundesliga-Saison 2019/20 traf Lewandowski immer, was keinem anderen Spieler zuvor oder danach gelungen ist.
Kaum mehr knacken wird Lewandowski derweil den Top-Wert von Claudio Pizarro, der von 1999 bis 2019 in 21 (!) Kalenderjahren in Folge mindestens ein Bundesliga-Tor erzielt hat. Dafür müsste Lewandowski genau wie Pizarro auch noch mit über 40 Jahren in der Bundesliga spielen, was zwar grundsätzlich nicht ausgeschlossen, aber doch eher unwahrscheinlich ist.
Machbar wäre für Lewandowski derweil ein Stürmerrekord, den sich mit Tomislav Maric und Lothar Emmerich zwei Spieler aus verschiedenen Generationen teilen. Maric für den VfL Wolfsburg und Emmerich für Borussia Dortmund schafften das Kunststück, an vier Bundesliga-Spieltagen in Folge einen Doppelpack zu schnüren.
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