
Die Experten sind sich einig darüber, dass in der 2. Bundesliga ein anderer Fußball gespielt wird als eine Klasse höher. Der Fokus liegt mehr auf Zweikämpfen und darauf, dem Gegner keinen Raum zu lassen, als auf spielerischen Elementen. Und dennoch bringt die zweite Liga in schöner Regelmäßigkeit auch Spieler hervor, die oft schon nach kurzer Anlaufzeit auch eine Klasse höher Fuß fassen und in der Bundesliga, teilweise auch im Europapokal, für Furore sorgen.
Sich für Bundesliga Transfers empfehlen zu können, dient gerade jungen Zweitliga-Profis mit Entwicklungspotential als Motivation. Und von dieser Kategorie finden sich im Unterhaus des deutschen Fußballs auch aktuell einige Akteure. Zwar wäre es jedem der nachfolgend genannten Spieler sicherlich am liebsten, mit dem momentanen Verein den Aufstieg zu schaffen, doch vermutlich wird auch der eine oder andere Jungprofi den Umweg über einen Vereinswechsel gehen müssen, um ganz oben anzukommen. Wir stellen die aus unserer Sicht größten Talente, die die 2. Bundesliga 2021/22 zu bieten hat, im Anschluss vor, freilich ohne Anspruch auf Vollständigkeit, können doch jederzeit neue, aus den Leistungszentren stammende Sterne am Fußballhimmel auftauchen.
Schon 2019/20 kam der mit 20 Jahren noch immer sehr junge Innenverteidiger zu seinen ersten vier Bundesliga-Einsätzen, stand dann in der zurückliegenden Spielzeit sogar 19 Mal auf dem Platz, konnte den Abstieg des FC Schalke 04 aber nicht verhindern. In der 2. Bundesliga hat sich Thiaw nun zum Leistungsträger in der königsblauen Defensive entwickelt und ist nach dem neuesten Update von „transfermarkt.de“ zum wertvollsten Zweitliga-Profis avanciert. Auch in der deutschen U21 ist der gebürtige Düsseldorfer inzwischen eine feste Größe und dürfte über kurz oder lang wieder in der Bundesliga auftauchen, sei es mit S04 oder bei einem anderen Klub.
Um Josha Vagnoman rankten sich in Transfernews Deutschland in der Vergangenheit schon einige Spekulationen. Ein Abschied vom Hamburger SV, der eine im Raum stehende Ablöse von acht Millionen Euro durchaus gerne mitgenommen hätte, kam aber trotz mehrerer Interessenten aus dem In- und Ausland nicht zustande. Vor allem deshalb nicht, weil der 20-Jährige zunächst von einer Muskelverletzung und dann von einem Sehnenriss außer Gefecht gesetzt wurde, sodass bislang in dieser Saison nur ein Kurzeinsatz zu Buche steht. Sobald wieder fit, ist Vagnoman aber sicher dazu in der Lage, den HSV stärker zu machen und das auf verschiedenen Positionen. Der gebürtige Hamburger kann trotz einer gewissen Präferenz für die Rechtsverteidigerposition auf beiden Außenbahnen defensiv wie offensiv eingesetzt werden und dürfte auch wegen seiner im modernen Fußball so wichtigen Polyvalenz weiterhin auch andernorts im Notizblock stehen.
Bereits zu Jugendzeiten genoss Erik Shuranov einen exzellenten Ruf, sodass der nun erfolgte Durchbruch des 19 Jahre alten Angreifers beim 1. FC Nürnberg zumindest echte Transfer Insider nicht überraschte. Der gebürtige Bamberger mit ukrainischen Wurzeln besitzt einen ausgeprägten Torriecher, der an sieben Toren in seinen ersten 23 Zweitliga-Einsätzen, von denen viele recht kurz ausfielen, bestens erkennbar ist. Shuranov, der bereits mit acht Jahren zum Club gekommen ist, befindet sich sicherlich längst bei anderen Klubs auf dem Radar und besitzt auch nur noch einen Vertrag bis 2023. Beim FCN wird man aber alles versuchen, das Eigengewächs langfristig zu halten, was aufgrund von dessen enger Bindung an den Verein zumindest möglich scheint.
Der in Tokio geborene Sohn eines deutschen Vaters und einer japanischen Mutter ist mit 14 Jahren nach Düsseldorf übergesiedelt und hat bei der Fortuna seitdem alle Nachwuchsmannschaften bis zu den Profis durchlaufen. Als kreativer Mittelfeldspieler schaffte Appelkamp, der zuvor ein Mal für die U18 Japans aufgelaufen ist, den Sprung in die deutsche U21 und steht augenscheinlich trotz noch fehlender Konstanz am Anfang einer vielversprechenden Karriere. Sieben Tore und zwei Vorlagen sind nach bislang 30 Einsätzen in der 2. Bundesliga notiert, wobei der 20-Jährige aber nur 18 Mal in der Startelf stand, was die Quote für einen Mittelfeldspieler schon richtig gut erscheinen lässt. Trotz eines bis 2026 laufenden Vertrages scheint bei gleichbleibender Weiterentwicklung ein langfristiger Verbleib in Düsseldorf nicht unbedingt wahrscheinlich.
Obwohl in dieser Saison verletzungsbedingt noch ohne Einsatz, hat Igor Matanovic den persönlichen Aufstieg schon in der Tasche. Ende August wurde der Eintracht Frankfurt Transfer des 18 Jahre alten Angreifers bekannt gegeben, der postwendend aber für zwei Jahre an den FC St. Pauli verliehen wurde, bei dem der 1,94 Meter große Deutsch-Kroate in den vergangenen elf Jahren ausgebildet wurde. Neben einer sofortigen Ablöse in Höhe von dem Vernehmen nach 500.000 Euro kann St. Pauli somit zumindest noch zwei Jahre auf sein Sturmtalent bauen, das vergangene Saison in den ersten 17 Zweitliga-Einsätzen immerhin ein Mal getroffen hat, nun aber erst einmal wieder richtig fit werden muss.
Wie bei Matanovic liegt auch die Zukunft von Maximilian Beier mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Bundesliga, ist der 18 Jahre alte Offensivmann von der TSG 1899 Hoffenheim doch an Hannover 96 nur ausgeliehen. Der deutsche U20-Nationalspieler, der für Hoffenheim in den beiden letzten Jahren auf immerhin neun Bundesliga-Einsätze kam, ist in sechs Spielen für 96 zwar noch ohne Torbeteiligung, hat sein Potential aber bereits mehr als angedeutet. Dass Beier sowohl in der Spitze als auch auf Außen eingesetzt werden kann, ist dabei nicht nur für Hannover, sondern sicher auch für den weiteren Karriereweg des Youngsters von Vorteil.
Erst kurz vor Transferschluss inklusive Kaufoption von Hajduk Split ausgeliehen befindet sich Mario Vuskovic beim Hamburger SV noch in der Eingewöhnungsphase. Nach einem ersten Kurzeinsatz beim 2:0-Sieg in Bremen lief der kroatische U21-Nationalspieler beim 2:2 gegen den 1. FC Nürnberg zum ersten und bislang einzigen Mal von Beginn an auf und offenbarte dabei noch die eine oder andere Anpassungsschwierigkeit. Vom Potential des 19-Jährigen ist man in Hamburg aber überzeugt und hat die Chance, sich den Youngster per Kaufoption über 3,5 Millionen Euro fest zu sichern. Steigt der HSV auf, wird die Kaufoption ohnehin zur Kaufpflicht.
Im Sommer 2020 für zwei Jahre auf Leihbasis von RB Leipzig zum 1. FC Nürnberg gekommen hat sich Tom Krauß beim fränkischen Traditionsklub trotz der einen oder anderen schöpferischen Pause schnell zur festen Größe im zentralen Mittelfeld entwickelt. Der 20-Jährige, der mittlerweile auch vier U21-Länderspiele inklusive zweier Tore auf dem Buckel hat, fühlt sich dabei in einer etwas tieferen Rolle wohler und ist mehr Stratege als Spielmacher. Ob sich in Leipzig eine echte Perspektive für Krauß ergibt, ist trotz eines bis 2026 laufenden Vertrages bei den Roten Bullen fraglich. Klar ist aber, dass sich Krauß um seine fußballerische Zukunft keine Sorgen machen muss.
Mit seinem ersten Profitor, einem sehenswerten Scherenschlag beim 3:0-Sieg des FC Schalke 04 gegen den FC Ingolstadt vor der Länderspielpause, riss Mehmet Aydin die Zuschauer in der Veltins-Arena von den Sitzen. Der 19-Jährige untermauerte damit seinen enorm positiven Trend und hat sich aktuell trotz Konkurrenten wie Reinhold Ranftl und Darko Churlinov auf der rechten Außenbahn der Königsblauen festgespielt. Schon mit zwölf Jahren zu S04 gekommen, hat der in Würselen geborene Deutsch-Türke das Zeug dazu, langfristig zu einer Identifikationsfigur zu werden und für eine neue Schalker Generation zu stehen, wobei dafür aber unbedingt der 2022 endende Vertrag verlängert werden muss.
Bereits in der Abstiegssaison von Dynamo Dresden 2019/20 durfte Ransford-Yeboah Königsdörffer in sieben Spielen Zweitliga-Luft schnuppern, doch erst in der 3. Liga brachte es der in Berlin geborene und 2019 aus dem Nachwuchs von Hertha BSC nach Dresden gekommene Deutsch-Ghanaer zum Stammspieler, der in 32 Einsätzen sieben Tore und vier Vorlagen zum direkten Wiederaufstieg beisteuerte. Auch in der 2. Liga stand der 20-Jährige nun an den ersten neun Spieltagen immer in der Startelf, wartet allerdings noch auf seinen ersten Treffer. Immerhin zwei Vorlagen sind aber ein Zeichen dafür, dass Königsdörffer auch auf zweitklassiger Ebene eine wichtige Rolle spielen kann, wenngleich für den nächsten Schritt schon noch in einigen Bereichen Luft nach oben vorhanden ist.
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