
Eigentlich könnte man beim Deutschen Sportwettenverband (DSWV) bester Laune sein. Der Verband teilte am heutigen Donnerstag mit, dass sich der deutsche Wettmarkt in einer sehr erfreulichen Entwicklung befinden würde. Mittlerweile sei man fast wieder auf das Niveau von 2019 zurückgekehrt.
Es gibt für den DSWV laut eigenen Angaben jedoch auch einen kräftigen Grund zur Sorge. Geht es nach dem Verband, nimmt das illegale Wettangebot in Deutschland Überhand. Der DSWV spricht von einem „ausufernden Schwarzmarkt“ und bezieht sich dabei vor allem auf eine eigenes durchgeführte Marktstudie im Februar 2022.
Beim Deutschen Sportwettenverband (DSWV) handelt es sich um einen Zusammenschluss führender deutscher und europäischer Sportwetten-Anbieter. Der Verbund setzt sich für eine wettbewerbsorientierte und damit auch moderne Regulierung der Sportwetten-Branche in Deutschland ein. Zu den Mitgliedern gehören zahlreiche prominente Wettanbieter wie Betway, Interwetten, bwin, Skybet oder BildBet. Die insgesamt 17 Mitglieder machen dabei rund 90 Prozent des legalen Sportwettenmarktes in Deutschland aus. Gegründet wurde der Dachverband im Jahre 2014.
Am heutigen Mittwoch hat der Deutsche Sportwettenverband auf der Jahrespressekonferenz die aktuellen Entwicklungen auf dem Sportwettenmarkt dargestellt. Insgesamt kann die Branche richtig zufrieden sein. Nachdem im Jahr 2020 ein Umsatz-Minus von rund 21 Prozent hingenommen werden musste, ging es 2021 wieder deutlich nach oben. Insgesamt 9,4 Milliarden Euro wurden in Spieleinsätzen platziert. 470 Millionen Euro überwiesen die Unternehmen 2021 als Sportwettensteuer an die Deutschen Behörden. Damit würde der Markt ungefähr auf dem Niveau von 2019 liegen. DSWV-Präsident Mathias Dahms erklärt dazu:
“Das Interesse der Deutschen an der Sportwette ist ungebrochen. Die Sportwette ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Wir sind daher froh, dass der Glücksspielstaatsvertrag im letzten Jahr die bisherige strikte Verbotspolitik im Glücksspielwesen gelockert hat, die sich im digitalen Zeitalter als ineffektiv erwiesen hat.“
Trotz aller schönen Nachrichten gibt es für den DSWV jedoch auch ein Problem: Den illegalen Markt, der laut Dahms immer stärker ausufern würde.
Der Präsident bezieht sich dabei auf eine Marktstudie, die vom Verband im Februar 2022 durchgeführt wurde. Demnach wurden insgesamt 507 Glücksspiel-Seiten analysiert. Mehr als 400 davon hätten den Kunden aus Deutschland eine Registrierung ermöglicht. Mindestens 240 der Seiten würden laut DSWV zudem Sportwetten anbieten. Auf jeden legalen Anbieter komme damit laut DSWV ein Vielfaches an Anbietern ohne Zulassung für den deutschen Markt.
Die deutschen Behörden seien hier gefordert, so der DSWV. Diese müssten stärker durchgreifen und die strengen Vorgaben in der Praxis umsetzen.
Das allein wird laut dem Verband jedoch nicht reichen. Zusätzlich müsse man den legalen Anbietern die Möglichkeit geben, ein attraktives Angebot bereitstellen zu können. Hierfür fordert Präsident Dahms einen „pragmatischeren“ Umgang der Behörden mit den legalen Anbietern. Ein Punkt, den sicher alle Wett-Fans sofort unterschreiben würden. Immerhin müssen sich legale Wettanbieter in Deutschland an denkbar strenge Vorgaben halten und können dadurch oftmals nicht so attraktive Angebote bereitstellen wie die illegale Konkurrenz.
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