
Mit Simon Terodde ist der torgefährlichste Spieler in der Geschichte der 2. Bundesliga gleich in den ersten Wochen der Saison wieder damit beschäftigt, seine Führung in der Ewigen Torschützenliste des Unterhauses auszubauen. Terodde und die weiteren Top-Torjäger wie Sven Demandt, Theo Gries, Daniel Jurgeleit oder Bruno Labbadia haben ihren Platz in den Zweitliga-Geschichtsbüchern sicher. Es gibt allerdings auch Akteure, die in Sachen Torgefahr weniger ruhmreiche Kapitel geschrieben haben, wenngleich ihre Kernaufgaben aber auch andere waren.
Wir widmen uns nachfolgend den zehn Spielern, die in der Historie der 2. Liga die meisten Spiele bestritten haben ohne wenigstens ein Tor zu erzielen.
Auf den Titel “ungefährlichster Zweitliga-Profi” aller Zeiten könnte Rolf Maier sicherlich gut verzichten, doch außer Frage steht, dass der 1960 in Laupheim geborene Abwehrspieler dieses Etikett völlig zu Recht trägt. Denn Maier blieb nicht nur in 251 Partien der eingleisigen 2. Bundesliga ohne Treffer, sondern erzielte auch in der vorherigen 2. Liga Süd in 27 Spielen kein Tor – ebenso wenig in neun Aufstiegsspielen und elf Einsätzen im DFB-Pokal.
Dass Maier seine gesamte Profilaufbahn beim SC Freiburg verbrachte, der damals noch weit entfernt von der Bundesliga und nichts anderes als eine kaum beachtete graue Maus war, passt ein Stück weit zu dieser Historie – ungeachtet dessen, dass schon alleine die Anzahl von insgesamt 278 Begegnungen auf zweitklassiger Ebene aller Ehren wert sind.
Anders als Maier kennt Johannes van den Bergh das Gefühl des Torjubels und das sogar in der Bundesliga. Denn der Spezialist für die linke Abwehrseite erzielte in 86 Bundesliga-Einsätzen ein Tor – anno 2008 mit 22 Jahren für Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund.
14 Jahre später hing van den Bergh seine Fußballschuhe an Nagel – ohne für Gladbach, Fortuna Düsseldorf, Hertha BSC, die SpVgg Greuther Fürth und auf seiner letzten Station bei Holstein Kiel ein weiteres Tor folgen zu lassen.
In 241 Spielen in der 2. Bundesliga, fünf Relegationsspielen und 25 Begegnungen im DFB-Pokal blieb van den Bergh torlos, ebenso bei einem kurzen Intermezzo in Spanien beim FC Getafe.
In 37 Einsätzen in der 3. Liga gelang Ralf Bucher ebenso ein Treffer wie in 19 Partien im DFB-Pokal. In der Bundesliga (28 Einsätze) und in der 2. Liga (192 Einsätze) war dem Innenverteidiger, der während seiner Profi-Karriere nur für die SpVgg Unterhaching spielte, dagegen kein Treffer vergönnt.
Diese maue Ausbeute aber passt zu Bucher, der sich nie in den Vordergrund drängte, sondern sich stets in den Dienst der Mannschaft stellte, dabei den gegnerischen Abwehrspielern mit einer Mischung aus Disziplin, Härte und geschickter Zweikampfführung das Leben regelmäßig schwer machte. Exemplarisch für die Bodenständigkeit des gebürtigen Münchners steht, dass Bucher mit Unterhaching nicht nur aus der Drittklassigkeit in die Bundesliga durchmarschiert ist, sondern auch den umgekehrten Weg mitgemacht hat oder den Absprung zu suchen.
Zum 2:0-Sieg des KFC Uerdingen im Achtelfinale des DFB-Pokals 1997/98 beim SV Meppen steuerte Robert Nikolic den einzigen Treffer seiner (langen) Profi-Laufbahn bei. Ansonsten blieb der gebürtige Bonner in 17 Jahren zwischen Bundesliga und 2. Liga ohne Tor. Im Oberhaus durfte der Innenverteidiger zu Beginn seiner Karriere bei Borussia Dortmund und am Ende für den 1. FSV Mainz 05 immerhin 66 Mal ran, während in Liga zwei für den FC St. Pauli, Rot-Weiß Oberhausen, Uerdingen und Mainz 179 torlose Begegnungen notiert sind.
Dass Nikolic grundsätzlich wusste, wo das gegnerische Tor stand, zeigen indes vier Treffer in 68 Regionalliga-Spielen von 1995 bis 1997 für RWO. Davor, zu den torungefährlichsten Spielern in Liga zwei zu gehören, bewahren Nikolic diese Treffer allerdings nicht.
Am 1. Mai 1999 feierte Thomas Kies sein Profi-Debüt im Trikot des VfB Stuttgart und erzielte bei der 2:3-Niederlage der Schwaben beim VfL Wolfsburg direkt ein Tor. Für den damals schon 23 Jahre alten Außenverteidiger sollten aber nur acht Partien im Oberhaus und kein weiterer Treffer mehr hinzukommen.
Stattdessen folgten für Waldhof Mannheim, den SSV Reutlingen und den Karlsruher SC 179 Partien in der 2. Bundesliga ohne eigenes Tor. Auch in zwölf Einsätzen im DFB-Pokal blieb Kies, der sich 2007 mit 31 Jahren von der Profibühne verabschiedete und noch jahrelang im Amateurbereich für die SpVgg Durlach-Aue weiter spielte, ohne Treffer.
Klaus-Dieter Dieckmann gehört zu der im modernen Fußball, abgesehen vielleicht von Jonas Hector und Thomas Müller, immer seltenen Spezies an Fußballern, die ihre gesamte Karriere beim gleichen Verein verbracht haben. Der heute 64-Jährige spielte bereits im Nachwuchs für den 1.FC Union Solingen, den Verein seiner Geburtsstadt, und beendete seine Laufbahn auch beim gleichen Klub, konkret in dessen zweiter Mannschaft.
Von 1981 bis 1989 war Dieckmann dabei, als Union Solingen – mit Unterbrechungen – zweitklassig spielte. Zu 170 Einsätzen in der eingleisigen 2. Bundesliga kommen noch zwölf Partien zuvor in der 2. Liga Süd sowie 14 Einsätze im DFB-Pokal – und jedes dieser Spiele endete ohne Treffer von Dieckmann, dessen Hauptaufgabe als zentraler Abwehrspieler freilich auch die Verteidigung des eigenen Tores war.
Natürlich hätte sich Sebastian Nachreiner für den Sommer 2023 ein anderes Karriereende gewünscht, doch letztlich musste sich der Rechts- und Innenverteidiger mit dem Abstieg des SSV Jahn Regensburg nach fünf Jahren in Folge in der 2. Bundesliga verabschieden.
Der 34-Jährige, der seinen Rückzug vom Profifußball schon mit einiger Vorlaufzeit verkündet hatte und der künftig nach einem Jura-Studium als Anwalt arbeiten wird, war schon 2012/13 beim zuvor letzten Regensburger Intermezzo in der Zweitklassigkeit dabei und brachte es insgesamt auf 133 Spiele in der 2. Liga, in denen der gebürtige Niederbayer ebenso torlos geblieben ist wie in seinen 117 Begegnungen in der 3. Liga.
Bei seinem Heimatverein, dem FC Gottfrieding, wird Nachreiner ab und zu weiterhin aktiv sein – und womöglich dann zumindest in der Kreisklasse den einen oder anderen Treffer bejubeln dürfen.
Blau-Weiß 90 Berlin ist zwar längst Geschichte, hat im deutschen Fußball aber durchaus Spuren hinterlassen und damit auch Hans-Peter Stark, der 1986/87 im einzigen Bundesliga-Jahr des Klubs aus Berlin-Mariendorf auf immerhin 18 Einsätze kam. Dabei blieb der defensive Mittelfeldspieler ebenso ohne Tor wie davor und danach in 127 Partien in der 2. Bundesliga sowie in acht Aufstiegsspielen zur 2. Liga und in sechs DFB-Pokal-Begegnungen.
Nichtsdestotrotz stand Stark zumindest kurzzeitig im Fokus des DFB und bestritt 1979 ein Freundschaftsspiel der deutschen Olympia-Nationalmannschaft in Norwegen. Von Trainer Erich Ribbeck wurde Stark damals von Beginn an aufgeboten und blieb bei der 0:2-Niederlage natürlich ohne eigenes Tor.
126 Zweitliga-Spiele ohne Tor stehen bislang für Diego Demme zu Buche. Der 31 Jahre alte Mittelfeldmann erhält aber möglicherweise schon bald die Gelegenheit, sich aus der Liste der torlosen Zweitliga-Profis zu schießen, gilt Demme doch als Kandidat für einen Wechsel zu Hertha BSC.
Für Arminia Bielefeld, den SC Paderborn und RB Leipzig traf Demme in der 2. Liga nicht, trug sich aber in 105 Bundesliga-Spielen für Leipzig immerhin ein Mal in die Torschützenliste ein und präsentierte sich in den vergangenen Jahren in der Serie A mit vier Treffern in 65 Partien für die SSC Neapel bemerkenswert torgefährlich.
Mit diesem Wunsch aus Italien könnte Demme seine Flaute auch in Liga zwei beenden – sofern der Wechsel nach Berlin tatsächlich über die Bühne geht.
In jungen Jahren kam Peter Quallo zwar auf 22 Bundesliga-Einsätze für Borussia Dortmund, schaffte im Oberhaus aber den Durchbruch weder beim BVB noch später bei zwei weiteren Spielen für Arminia Bielefeld. In der 2. Bundesliga verzeichnete Quallo für die Arminia, Fortuna Düsseldorf und Rot-Weiß Oberhausen aber 125 Partien – ohne jeden Treffer.
Der Innenverteidiger, der damals noch als Manndecker geführt wurde, erzielte darüber hinaus auch in seinen Bundesliga-Spielen, in neun Pokal-Partien und in sechs Begegnungen im UEFA-Cup kein Tor.
Den Platz in den Top10 hat Quallo noch längere Zeit sicher. Denn der aktuell in der 2. Bundesliga aktive Akteur mit den meisten torlosen Einsätzen ist Emanuel Taffertshofer vom SV Wehen Wiesbaden, der aber mit 76 Begegnungen noch klar im zweistelligen Bereich liegt.
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