
Mit seinem Treffer in der 89. Minute des 34. Spieltages zum 2:1-Sieg beim 1. FC Köln hat Jamal Musiala im Mai 2023 dafür gesorgt, dass die Meisterserie des FC Bayern München ein weiteres Mal in die Verlängerung gegangen ist.
Zum elften Mal in Folge ging die Meisterschale an die Münchner, die Borussia Dortmund (2:2 gegen den 1. FSV Mainz 05) den beinahe schon sicher geglaubten Titel noch entrissen und in ein schwarz-gelbes Tränenmeer stürzten.
Elf Meisterschaften am Stück bedeuten in Deutschland einen absoluten Rekord, ging der Titel doch weder vor noch nach Einführung der Bundesliga zur Saison 1963/64 mehr als drei Mal hintereinander an den selben Verein. Weltweit allerdings ist der FC Bayern mit dieser Serie ebenso wenig die Nummer eins wie in Europa. Während der Tafea F.C. aus Vanuatu mit 15 Meisterschaften am Stück das globale Nonplusultra darstellt, wollen wir nachfolgend die längsten Serien in Europa vorstellen.
Den Rekord mit 14 Meisterschaften in Folge teilen sich zwei Teams aus kleinen Ligen. Zum einen stellte Skonto Riga von 1991 bis 2004 die Konkurrenz in Lettland in den Schatten und zum anderen gab es von 2003 bis 2016 auf Gibraltar kein Vorbeikommen an den Gibraltar Lincoln Red Imps FC.
Letztere stehen nach einem Ausrutscher 2017 schon wieder bei fünf Meisterschaften in Folge – ohne die coronabedingt abgebrochen Saison 2019/20 wären es vermutlich sogar bereits sechs Titel.
Weitaus weniger sieht die Gegenwart bei Skonto Riga aus, denn der Verein musste im Dezember 2016 nach einer wirtschaftlichen Pleite aufgelöst werden, ist mit insgesamt 15 Meisterschaften aber dennoch nach wie vor lettischer Rekordmeister.
Auch auf den zweitbesten Wert, 13 Meisterschaften ohne Unterbrechung, kommen zwei Vereine aus kleineren Ligen. Von 1992 bis 2004 hieß der Sieger in Norwegen immer Rosenborg Trondheim und von 2006 bis 2018 war BATE Baryssau in Weißrussland respektive Belarus eine Klasse für sich.
Rosenborg Trondheim, in den 90er-Jahren regelmäßig auch in der Champions League vertreten, ist mit insgesamt 26 Titeln weiter Rekordmeister, hat seine Vormachtstellung in Norwegen aber eingebüßt und wartet seit 2018 auf einen Titel. Ähnlich ist die Lage in Baryssau. Seit 2018 gelang dem erst 1996 gegründeten Klub keine Meisterschaft mehr.
Sowohl in Trondheim als auch in Baryssau sind aber grundsätzlich die Voraussetzungen vorhanden, um zu altem Glanz zurückkehren zu können – vielleicht ja schon in der laufenden Saison.
Noch vor dem FC Bayern München verfügt Ludogorez Rasgrad aus Bulgarien die längste, aktuelle Meisterserie. Der erst 2001 gegründete Verein hat die traditionsreichen Klubs aus Sofia (Levski und CSKA) längst abgelöst und dominiert die bulgarische Meisterschaft beinahe nach Belieben.
Natürlich nicht zufällig, sondern schlichtweg dank überlegener finanzieller Möglichkeiten, für die der im Pharma-Bereich tätige Oligarch Kyril Domustschiew mit seinem Einstieg zur Saison 2010/11 sorgte und noch heute sorgt. 2012 gelang Ludogorez Rasgrad die erste Meisterschaft der Klubgeschichte – als in Deutschland letztmals Borussia Dortmund den Titel bejubeln durfte.
Das Jahr 2012 geriet für den FC Bayern München zu einer Zäsur. Denn die Münchner mussten nicht nur Borussia Dortmund die Meisterschaft überlassen, sondern verloren auch das “Finale dahoam” in der Champions League gegen den FC Chelsea und wurden im DFB-Pokal-Endspiel wiederum vom BVB mit 2:5 filetiert. Auf dem Transfermarkt schufen die Bayern anschließend die Voraussetzungen dafür, dass die Kräfteverhältnisse wieder gerade gerückt werden konnten und begründeten zugleich eine in der Bundesliga zuvor nicht dagewesene Ära der Dominanz, die um ein Haar im Mai zu Ende gegangen wäre – bis Musiala per Geniestreich die erneuten Meisterfeierlichkeiten einleitete.
Elf Meisterschaften hintereinander gelangen in Europa darüber hinaus auch Dinamo Zagreb. Von 2006 bis 2016 gab es in Kroatien keinen anderen Meister und nach dem Überraschungserfolg von NK Rijeka 2017 auch seitdem nicht mehr. Insgesamt steht Dinamo, zuvor schon immerhin vier Mal jugoslawischer Meister, bei 26 Meisterschaften in Kroatien.
So eben auf eine zweistellige Anzahl an Meisterschaften ohne Unterbrechung kommen gleich zehn Klubs, wobei nur einer dieser Serien noch aktuell ist und ausgebaut werden könnte. Ähnlich wie im Falle von Ludogorez Rasgrad in Bulgarien gibt es auch in Österreich einen Klub, der dem Rest in wirtschaftlicher Hinsicht dank Sponsorengeldern haushoch überlegen ist: Red Bull Salzburg. Der Klub aus der Mozartstadt, der 2005 die Nachfolge des traditionsreichen SV Austria Salzburg angetreten hat, benötigte aufgrund der Unterstützung durch den Brausehersteller Red Bull nicht lange, um zur nationalen Nummer eins zu werden. 2013 konnte Austria Wien die Vorherrschaft der Roten Bullen zwar nochmals unterbrechen, doch seitdem ging der Meistertitel stets nach Salzburg – teilweise auch schon Wochen vor dem eigentlichen Saisonfinale. Und obwohl Salzburg Jahr für Jahr zu Top-Spielern weiterentwickelte Talente an die großen Ligen verliert, ist dank eines exzellenten Scoutings kein Ende dieser Entwicklung in Sicht.
Längst beendet ist hingegen die Ära des Berliner FC Dynamo, der von 1979 bis 1988 in der DDR zehn Mal hintereinander Meister wurde – dabei allerdings als Herzensklub von Stasi-Chef Erich Mielke nicht selten massiv von “glücklichen” Schiedsrichterentscheidungen profitierte.
Nochmals länger zurück liegt die Erfolgsserie von MTK Budapest. 1914 und von 1917 bis 1925 gelangen auch dem Klub aus der ungarischen Hauptstadt zehn Titel in Serie – womöglich wären es ohne die durch den 1. Weltkrieg bedingte Aussetzung des Spielbetriebes noch mehr gewesen.
Die drei übrigen Vereine, die auch zehn Meisterschaften in Serie verbuchen konnten, entstammen allesamt Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion. Dinamo Tiflis triumphierte von 1990 bis 1999 in Georgien, während Pjunik Jerewan in Armenien und Sheriff Tiraspol in der Republik Moldau jeweils von 2001 bis 2010 ganz oben auf dem Treppchen standen.
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