
Die Marke von einer Milliarde Euro hat die Saudi Pro League zwar knapp verfehlt, doch auch die in Höhe von 955,87 Millionen Euro gezahlten Ablösen für neue Spieler waren ein dickes Ausrufezeichen. Und wohl nur der Anfang, denn unbestätigten Medienberichten zufolge will die saudi-arabische Regierung den 18 Vereinen der heimischen Pro League bis zum Jahr 2030 knapp 20 Milliarden Euro für Transfers zur Verfügung stellen.
Dass damit in die Saudi League Spieler gelockt werden können, die auch in einer der Top-Ligen Europas eine gute Rolle spielen könnten, überrascht nicht. Zwar lehnte Lionel Messi Saudi Arabien ab und entschied sich dafür, den Karriereherbst bei Inter Miami zu verbringen, doch zahlreiche andere Stars mit mehr oder weniger großen Namen unterschrieben in den vergangenen Monaten in der Saudi Pro League.
Die Verbindung Cristiano Ronaldo Saudi Arabien war Anfang 2023 der Anfang, wobei der portugiesische Weltfußballer nach seiner Vertragsauflösung bei Manchester United ablösefrei bei Al-Nassr anheuern konnte. Ein Saudi Pro League Transfer zum Nulltarif war indes im Sommer 2023 keineswegs der Normalfall, obwohl auch Karim Benzema Saudi Arabia ablösefrei erreicht hat.
Vielmehr gingen zahlreiche millionenschwere Transfers über die Bühne – wir blicken nachfolgend auf die zehn teuersten Wechsel auf dem Transfermarkt Saudi Arabien.
Weil Kylian Mbappe Saudi Arabia trotz eines Angebots in schwindelerregender Höhe letztlich abgelehnt hat und erst einmal bei Paris St. Germain geblieben ist, war Neymar neben Benzema der namhafteste Neuzugang der Saudi Pro League im Sommer 2023. 90 Millionen Euro ließ sich Al-Hilal die Dienste des Brasilianers kosten, der PSG sechs Jahre zuvor noch 222 Millionen Euro wert war, in Frankreich die hohen Erwartungen aber letztlich insbesondere im Hinblick auf die Champions League nicht vollends erfüllen konnte. Weil mit 31 Jahren noch vergleichsweise jung, wurde Neymar für den sicherlich auch finanziell motivierten Schritt nach Saudi-Arabien stark kritisiert. In der brasilianischen Nationalmannschaft ist der an guten Tagen geniale Techniker gleichwohl weiter gefragt – und könnte es bei guten Auftritten für Al-Hilal bis zur WM 2026 auch bleiben.
Mit Neymar heuerte bei Al-Hilal auch dessen fünf Jahre jüngerer Landsmann Malcom an, der vor allem auf dem rechten Flügel für Furore und Torgefahr sorgen soll. Nach einem wenig erfolgreichen Spieljahr 2018/19 beim FC Barcelona spielte Malcom vier Jahre lang für Zenit St. Petersburg und hatte dort seinen Anteil an vier russischen Meisterschaften in Folge. Die Fußball Statistiken der Premier Liga wiesen den nur 1,71 Meter großen Flügelspieler 2022/23 sogar mit 23 Treffern als Torschützenkönig aus, die Malcom auch den Sprung in die Selecao bescherten. An der Seite Neymars befindet sich Malcom nun sicherlich weiter im Blickfeld der Nationalmannschaft,
Nicht aus einer Top-Five-Liga, aber nach jahrelang starken Leistungen im Trikot des FC Porto ergriff Otavio im August 2023 die Chance, künftig nicht mehr nur in der portugiesischen Nationalmannschaft, sondern auch im Verein mit Cristiano Ronaldo zusammenzuspielen. Der gebürtige Brasilianer, der 2014 aus seiner Heimat nach Portugal kam und mit Porto jeweils drei Meisterschaften und Pokalsiege feiern konnte, soll bei Al-Nassr für die kreativen Momente im offensiven Mittelfeld sorgen und letztlich vor allem auch Ronaldo mit Vorlagen füttern.
Nicht für jedermann nachvollziehbar war unterdessen der Wechsel von Ruben Neves von den Wolverhampton Wanderers zur Al-Hilal, hätten sich dem 42-fachen portugiesischen Nationalspieler mit seinen erst 26 Jahren doch auch andere Optionen geboten, die sportlich attraktiver gewesen wären. Im neu zusammengestellten Starensemble von Al-Hilal ist Ruben Neves aber nun als Regisseur vorgesehen, der aus dem zentralen Mittelfeld heraus das Spiel lenken und strukturieren soll, um die prominent besetzte Offensivreihe optimal in Position zu bringen.
Neben Neymar und Malcom gehört auch Aleksandar Mitrovic der Abteilung Attacke bei Al-Hilal an. 55 Tore in 83 Länderspielen für Serbien dienten dem 29 Jahre alten Mittelstürmer ebenso als starke Referenz wie 14 Treffer in nur 24 Partien in der Premier League 2022/23 für den FC Fulham, den Mitrovic zuvor mit 43 Treffern in der Championship 2021/22 beinahe im Alleingang zum Wiederaufstieg geschossen hat. Der vom 1,89 Meter großen Sturmtank letztlich erzwungene Abschied in Richtung Saudi-Arabien verlief indes nicht reibungslos und wirft einen Schatten auf Mitrovic‘ eigentlich so herausragende Zeit bei Fulham.
Dass der Umbruch im Mittelfeld des FC Liverpool noch größer ausfiel als ohnehin schon, lag auch am Ende Juli über die Bühne gegangenen Wechsel von Fabinho zum Al-Ittihad Club. Der 29 Jahre alte Brasilianer war 2018 für 45 Millionen Euro von der AS Monaco zu dem Reds gekommen und konnte nun unter anderem nach Triumphen in der Premier League und der Champions League sogar mit einem kleinen Gewinn weiterverkauft werden. Der 29-fache Nationalspieler hat bei Al-Ittihad mit N’Golo Kanté und Karim Benzema einen Weltmeister von 2018 sowohl im Mittelfeld als Nebenmann als auch im Angriff als Anspielstation.
2015 kam Sergej Milinkovic-Savic vom KRC Genk zu Lazio Rom und machte schnell so auf sich aufmerksam, dass seitdem praktisch keine Transferperiode ohne Wechselgerüchte um den serbischen Mittelfeldstrategen vergangen ist. Ein mehrfach im Raum stehender Wechsel in die Premier League oder zu Juventus Turin kam indes nie zustande. Anders als nun das 40 Millionen Euro teure Engagement bei Al-Hilal, das dem 28-Jährigen durchaus Kritik einbrachte. Dank der individuellen Klasse seiner Mitspieler um Neymar und Ruben Neves ist Milinkovic-Savic aber zumindest ein hohes Trainingsniveau weiter sicher.
Fußballwetten darauf, dass Gabriel Veiga im Laufe seiner Karriere noch richtig von sich reden machen wird, sind aktuell nur bedingt gefragt. Denn dem erst 21 Jahre alten Spanier wird aufgrund seiner Wechsels von Celta Vigo zu Al-Ahli sportliche Ambitionslosigkeit vorgeworfen, hätten sich dem U21-Nationalspieler doch auch in Europa zahlreiche Optionen geboten – allerdings allesamt wohl etwas weniger gut entlohnt. So setzt der zentrale Mittelfeldmann, der 2022/23 mit elf Toren und vier Vorlagen in 36 Partien der La Liga seinen Durchbruch geschafft hat, seine Laufbahn erst einmal in der Saudi Pro League fort – sicherlich unter etwaa argwöhnischer Beobachtung der meisten Fußball-Romantiker.
Der Sensationsmeisterschaft mit Leicester City 2016 ließ Riyad Mahrez mit Manchester City seit 2018 unter anderem vier weitere Meistertitel in England sowie im Juni 2023 endlich auch den Gewinn der Champions League folgen. Die Karriere des 83-fachen algerischen Nationalspielers darf man seitdem als komplett ansehen und mit 32 Jahren gehört Mahrez auch nicht zu den Spielern, deren Wechsel in die Saudi Pro League kritisiert wurde. Stattdessen erntet der Flügelspieler im Herbst seiner Karriere noch einmal die Früchte seiner Leistungen, um dann in nicht mehr allzu ferner Zukunft wohlsituiert von der Bühne abtreten zu können.
Den zehnten Platz im Transferranking teilen sich mit Sadio Mané und Roger Ibanez zwei Akteure, deren Unterschriften bei Al-Nassr bzw. Al-Ahli auf unterschiedliche Resonanz stießen. Während für Mané das Engagement in der Saudi Pro League angesichts einer verfahrenen Situation beim FC Bayern München und mit 31 Jahren ein willkommener Ausweg war, kam der Entschluss des sieben Jahre jüngeren Ibanez, die AS Rom für Al-Ahli zu verlassen, durchaus überraschend. Ähnlich wie für Ruben Neves oder Gabri Veiga dürfte aber auch für Ibanez der Weg zurück in eine Top-Liga Europas weiter offen stehen.
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